Einladung Webinar “Offene Grenzen UND geregelte Migration – (k)ein Widerspruch!?”

Offene Grenzen UND geregelte Migration – (k)ein Widerspruch!?

👉🏼Mische dich auf der Plattform Riverside in die Diskussion ein.

🌍 Seit über 75 Jahren setzen wir uns in der JEF für ein geeintes Europa ohne Grenzen ein. Heute ermöglicht der Schengen-Raum über 400 Millionen Menschen, frei zwischen Mitgliedstaaten zu reisen, ohne Grenzkontrollen zu durchlaufen – und das seit mehr als 24 Jahren. Nicht erst seit der Covid19-Pandemie kommen diese Regeln aber immer mehr unter Druck und Mitgliedstaaten veranlassen temporäre Grenzkontrollen, die aber immer wieder verlängert werden.

In letzter Zeit werden offene Grenzen immer wieder infrage gestellt – mit dem Argument, dies würde helfen, die illegale Migration zu verhindern. Nicht zuletzt ist das Thema “Migration” wahlentscheidend: Laut ARD-DeutschlandTrend halten 37% der Deutschen Zuwanderung und Flucht für eines der beiden wichtigsten politischen Probleme, um die sich die Politik kümmern muss.

🚧 Die Bundesregierung unter Federführung von Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat im September 2024 Grenzkontrollen an allen deutschen Binnengrenzen angeordnet. Wir als JEF haben uns hier deutlich dagegen positioniert. Beim Bundeskongress 2024 haben wir außerdem eine Resolution verabschiedet, in der wir vor allem einzelne Aspekte der GEAS-Reform kritisieren. Doch wie bekommen wir Personenfreizügigkeit in Europa UND eine geordnete und humane Migrationspolitik zusammen?

Darüber möchten wir gerne mit euch diskutieren und laden euch daher herzlich zu einer Online-Akademie am 06. Februar von 19.00 bis 20.30 Uhr ein. Hier wollen wir mit euch ins Gespräch kommen und von folgenden Expert*innen hören:

  • Judith Kohlenberger Migrationsforscherin der WU Wien
  • Sven Hüber Stellv. Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei
  • Monzer Haider Flüchtlingsrat Baden-Württemberg

Moderation: Moritz Hergl Stellv. Bundesvorsitzender der JEF Deutschland

Die Anmeldung kann auf YouTube im Livestream HIER verfolgt werden.

 

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Grenzkontrollen sind keine Lösung, Herr Merz!

Grenzkontrollen sind keine Lösung, Herr Merz!

Ein Kommentar von Moritz Hergl, stellvertretender Bundesvorsitzender

Friedrich Merz, der Kanzlerkandidat der Union, hat sich als Antwort auf die Messerattacke in Aschaffenburg für dauerhafte Grenzkontrollen an den deutschen Binnengrenzen ausgesprochen. Außerdem kündigte er an, er wolle illegale Einreisen durch direkte Zurückweisung an den Grenzen stoppen.

Bei der schrecklichen Tat in Aschaffenburg kamen ein zweijähriger Junge marokkanischer Abstammung sowie ein 41 Jahre alter Mann ums Leben. Ein zweijähriges Mädchen, das aus Syrien stammt, wurde schwer verletzt. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen.

Die Polizei geht laut ersten Ermittlungen von einer psychischen Erkrankung des Tatverdächtigen aus. Nach Deutschland eingereist sei der aus Afghanistan stammende Mann Mitte November 2022. Er hatte seine freiwillige Ausreise bereits angekündigt und sein Asylverfahren sei daraufhin beendet worden. Ausgereist ist er aber nicht.

Die Vorschläge von Merz folgten als Reaktion auf die Tat, zielen aber auf die gesamte Regelung von Personen-Freizügigkeit in der EU. Die Maßnahmen, die er zur Not mit Stimmen der AfD im deutschen Bundestag durchsetzen möchte, sind somit eine Fortführung der fehlgeleiteten Europapolitik der Ampelregierung. Diese hatte bereits im September Grenzkontrollen an allen deutschen Grenzen eingeführt.

Wir in der JEF sehen die Grenzkontrollen als reine Symbolpolitik. Sie sind rechtlich nicht mit dem Schengener Grundkodex vereinbar und eine Axt an die Idee eines vereinten und demokratischen Europas. Die Vorschläge, Asylsuchende an den Grenzen abzuweisen verstoßen ebenso gegen EU Recht. Eine Kanzlerkandidatur legitimiert nicht dazu, geltendes Recht durch populistische Maßnahmen zu suspendieren. Im Gegenteil: Es verhindert die Auseinandersetzung mit echten nachhaltigen Lösungen.

Bereits im letzten September haben wir eine Petition gegen die deutschen Binnengrenzkontrollen gestartet. Für uns Europäische Föderalist:innen sind diese nationalen Alleingänge keine Antwort auf globale Herausfordeungen, diese können nur zusammen in einem föderalen Europa gelöst werden.

Für uns gilt nach wie vor der Grundsatz: #DontTouchMySchengen. Dass man ohne Kontrollen durch Europa reisen kann, ist eine riesige Errungenschaft der europäischen Einigung. Unser Einsatz für eine Europäische Föderation ohne Schlagbäume geht weiter!

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